Die Landesversammlung auf Schloss Sigmundskron am 17. November 1957 mit über 30.000 Teilnehmern stellte den Wendepunkt in der Geschichte Südtirols mit der Forderung „Los von Trient“ dar.
Das „Pariser Abkommen“ (auch „Gruber-De Gasperi-Abkommen“) von 1946 mit dem Versprechen der Selbstverwaltung für Südtirol wurde von Italien konterkariert, indem Südtirol mit Trient zur Region Trentino-Alto Adige zusammengeschlossen wurde. Damit hatte die italienische Bevölkerung die Mehrheit und bestimmte das politische Geschehen in Südtirol. Zudem wurden zahlreiche Sozialwohnungen errichtet, die fast ausschließlich an Zuwanderer aus dem Süden Italiens vergeben wurden.
Erstmals trat die Bevölkerung Südtirols geschlossen gegen die neuerlichen Italianisierungsversuche zum Erreichen einer italienischen Bevölkerungsmehrheit auf.
Nach der Versammlung verteilte Sepp Kerschbaumer ein Flugblatt, das als erste Aktion des „Befreiungsausschusses Südtirol“ (BAS) gesehen werden kann.
Die ausgestellte Strickleiter diente dem BAS-Aktivisten und Schützen Luis Amplatz aus Bozen/Gries zum Hissen der Tiroler Fahne vom „Weißen Turm“, was 1957 streng verboten war.