Politischer Widerstand

Die BAS-Aktivisten der ersten Stunde versuchten ab 1957, mit politischen Widerstandshandlungen auf die Probleme der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols aufmerksam zu machen.

Dazu zählte die Verteilung von Flugblättern und vor allem auch das Hissen der Tiroler Landesfahne und das Malen des Tiroler Adlers – des Tiroler Landeswappens – auf Felswände.

Diese für die Südtiroler bedeutenden Symbole waren seit der Faschistenzeit verboten. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg stand deren Verwendung unter beträchtlichen Strafen!

    Anschläge

    Nachdem der italienische Senat ein neues Staatsbürgerschaftgesetz verabschiedet hatte, welches die Möglichkeit der Ausbürgerung durch bloßen Verwaltungsakt von „mit der Treuepflicht gegenüber dem Staate und seiner Institutionen nicht vereinbaren“ Südtiroler Rückoptanten gestattete, trafen sich am 1. Juni 1961 in Zernez (Schweiz) 10 Vertreter des Nord- und Südtiroler BAS. Sie beschlossen gemeinsam den politischen Widerstand durch Anschläge gegen die Symbole der italienischen Staatsmacht, Kolonialisierung und Zuwanderungspolitik bei unbedingter Schonung von Menschen durchzuführen. Das Datum der „Feuernacht“ wurde festgelegt.

    Spätestens ab 1964 fiel diese Schranke, zweifellos bedingt durch die Folterungen inhaftierter BAS-Aktivisten und durch die Ermordung von Luis Amplatz, anderer Aktivisten und unbeteiligten Zivilisten. Die Verursacher von Anschlägen auf Menschen wurden immer unerkenntlicher, und spätestens ab 1964 ist eine Verwicklung des italienischen Geheimdienstes in zahlreiche Anschläge nicht zu verleugnen. Durch diese „Strategie der Spannung“ sollten die Aktivisten diskreditiert und isoliert sowie auf Österreich Druck ausgeübt werden.

    Ab 1961 führten italienische Neofaschisten in Österreich Sprengstoff-Anschläge gegen Menschen durch. Die Täter wurden nicht bestraft.