Feuernacht

Etwa 37 Strommasten wurden in der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1961 gesprengt sowie weitere Strommasten in einigen Folgenächten. Die „Feuernacht“ war die größte konzertierte Aktion des BAS, an der die meisten BAS-Mitglieder in Südtirol und viele BAS-Mitglieder aus Nordtirol beteiligt waren.

Italien reagierte mit einer weiteren massiven Verstärkung der Sicherheitskräfte in Südtirol und mit umfangreichen Verhaftungen von BAS-Mitgliedern und deren Folterung, um weitere Aktivisten zu identifizieren. Polizei wie Carabinieri waren bereits im Herbst 1956 verstärkt worden, als die „Stieler-Gruppe“ um Hans Stieler geringfügige Anschläge auf Kasernen und auf die Brennerbahnlinie durchführte. Die Gruppe wurde im Jänner 1957 verhaftet. Auch die steigende Widerstandshaltung der deutschsprachigen Bevölkerung gegen die neuerlichen „Italianisierungsmaßnahmen“ – die bei der Landesversammlung in Sigmundskron am 17. November 1957 ihren ersten Höhepunkt fand – führte zu massiven Verstärkungen der italienischen „Sicherheitskräfte“.

Obwohl durch die Sprengungen der „Feuernacht“ keine Menschen zu Schaden kommen sollten, verlor der Straßenwärter Giovanni Postal in Salurn beim Versuch, eine nicht gezündete Sprengladung zu entfernen, sein Leben.

 

Nähere Informationen zu den verschiedenen Anschlägen in Südtirol:

  • Otto Scrinzi (Hrsg.), Chronik Südtirol 1959–1969. Von der Kolonie Alto Adige zur Autonomen Provinz Bozen. Graz-Stuttgart 1996.